WOHER KOMMT

EIGENTLICH DAS

WISSEN?

STADT-LAND-ERLEBEN
ALLGEMEIN
Die Bildungslandschaft im Überblick: Formale Bildung: Lernorte: Schule, Studium, berufliche Weiterbildung Eigenschaften: strukturiert, starr, nach Lehrplan, leistungsorientiert, mit Abschlussprüfung / Zertifikat Non-formale Bildung: Lernorte: Kurse, Workshops, Weiterbildungen Eigenschaften: etwas flexibler, leistungsorientiert, mit Zertifikat Informelles Lernen: Lernorte: überall… Gespräche, Hobbys, soziale Medien, Bücher, Museen, Reisen Eigenschaften: bewusst oder unbewusst, flexibel, selbstbestimmt, alltagsnah Wir lernen ständig - in Gesprächen, aus Büchern, in sozialen Netzwerken, auf Reisen, im Beruf – kurz: überall. Doch selten ist dieser Prozess bewusst. Wir wissen später nicht mehr, woher unser Wissen genau stammt und wie sehr es unser Denken und Handeln beeinflusst. Häufig wird Wissen mit Schule, Studium oder Beruf (Ausbildung / Weiterbildung) verbunden. Auch das „lebenslange Lernen“ hat eher die berufliche Leistungsfähigkeit und Nutzbarkeit im Sinn. Allerdings beziehen Menschen nur einen kleinen Teil aus dem Besuch dieser formalen Bildungseinrichtungen. Rund 70 bis 90 Prozent unseres Wissens eignen wir uns außerhalb ab - informell – ein Leben lang. Zertifikate und Leistungsdruck Formale Bildung ist klar geregelt: Schulen, Universitäten und berufliche Aus- und Weiterbildungen folgen einem festgelegten Lehrplan. Sie vermitteln Wissen systematisch, strukturiert und oft getrennt nach Fächern und Disziplinen. Es geht darum, verwertbare und vergleichbare Kompetenzen zu vermitteln und dies mit einem Zertifikat zu belegen. Auf die Probleme dieses Systems gehen wir an dieser Stelle nicht weiter ein. Auch bei non-formalen Bildungsangeboten wie Workshops, Kurse und Weiterbildungen steht oft die Verwertbarkeit des erworbenen Wissens im Vordergrund. Überall und jederzeit Deutlich vielfältiger und viel weniger greifbar ist das informelle Lernen. Es geschieht meist kontinuierlich, unbewusst und ohne festgelegte Struktur: durch Ausprobieren, beim Austausch mit Kollegen, durch Gespräche mit Freunden oder Nachbarn, in Sozialen Medien, beim Lesen, auf Reisen, im Museum, im Internet oder in der Freizeit. Es ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Diese Art der Wissensaneignung ist eng mit unserem Alltag verwoben. So eng, dass wir die Informationen oft auch gar nicht hinterfragen bzw. den Prozess reflektieren. Informelle Angebote haben ein enormes Potential, aber in Anbetracht von FakeNews, Desinformationskampagnen in sozialen Medien besteht hier eine große Gefahr. Bildung spielt im öffentlichen Diskurs nur selten eine Rolle und wenn es doch einmal dazu kommt, geht es um die schulische Bildung und um die letzten PISA-Ergebnisse. Eine Betrachtung der gesamten Bildungslandschaft findet quasi nie statt. Es fehlt demnach auch an (politischer) Anerkennung und finanzieller Unterstützung. Es entsteht darüber hinaus ein Spannungsfeld zwischen offenen Lernkulturen und kommerziellen Angeboten, was zu ungleichen Teilhabechancen führt. Ist der Zugang zu hochwertigen Angeboten begrenzt (z.B. aufgrund von Eintrittsgeldern, Öffnungszeiten oder anderen Hürden), bleiben lediglich frei verfügbare Quellen. Diese sind nicht immer schlecht, erfordern aber eine viel größere Kompetenz der Einordnung und Beurteilung hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes. Unser Beitrag Unsere Entdeckerpfade nutzen das Potential des öffentlichen Raumes als Lernort und bieten jederzeit freien, flexiblen und selbstbestimmten Zugang zu Wissen und hochwertigen Informationen - unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status. Quellen / weiterführende Literatur Wintersteiner, W.; Glettler, C.; Grobbauer, H.; Peterlini, H. K.; Rauch, F.; Steiner, R., 2023, Transformative Bildung - ein Weg zur Nachhaltigkeit? IN: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 49, 2023. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-49 Opaschowski, H. W., 2014, Bildung zwischen Raum und Zeit - In: Schneider, M. (Hrsg.); Pries, M. (Hrsg.): Bildungsräume in Bewegung. Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis: Bielefeld, Bertelsmann Wischmann, A., 2014, Was haben kommunale Bildungslandschaften mit Bildung zu tun? - In: Pädagogische Korrespondenz. Heft 49: Leverkusen, Budrich UniPress Becker, G., 2020, Bildung für nachhaltige Entwicklung in urbanen Bildungslandschaften: Osnabrück, NUSOVERLAG Maurer, B.; Rieckmann, M.; Schluchter, J.-R. (Hrsg.), 2024, Medien - Bildung - Nachhaltige Entwicklung. Inter- und transdisziplinäre Diskurse: Weinheim, Beltz Juventa Kolleck, N.; Büdel, M.; Nolting, J. (Hrsg.), 2022, Forschung zu kultureller Bildung in ländlichen Räumen. Methoden, Theorien und erste Befunde: Weinheim, Beltz Juventa Hessischer Volkshochschulverband e. V. (Hrsg.), 2016, Lernräume IN: Hessische Blätter für Volksbildung – 66. Jg. 2016 – Nr. 1: Bielefeld, W. Bertelsmann Verlag
ÜBER UNS PROJEKTE BILDUNG
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Die Bildungslandschaft im Überblick: Formale Bildung: Lernorte: Schule, Studium, berufliche Weiterbildung Eigenschaften: strukturiert, starr, nach Lehrplan, leistungsorientiert, mit Abschlussprüfung / Zertifikat Non-formale Bildung: Lernorte: Kurse, Workshops, Weiterbildungen Eigenschaften: etwas flexibler, leistungsorientiert, mit Zertifikat Informelles Lernen: Lernorte: überall… Gespräche, Hobbys, soziale Medien, Bücher, Museen, Reisen Eigenschaften: bewusst oder unbewusst, flexibel, selbstbestimmt, alltagsnah Wir lernen ständig - in Gesprächen, aus Büchern, in sozialen Netzwerken, auf Reisen, im Beruf – kurz: überall. Doch selten ist dieser Prozess bewusst. Wir wissen später nicht mehr, woher unser Wissen genau stammt und wie sehr es unser Denken und Handeln beeinflusst. Häufig wird Wissen mit Schule, Studium oder Beruf (Ausbildung / Weiterbildung) verbunden. Auch das „lebenslange Lernen“ hat eher die berufliche Leistungsfähigkeit und Nutzbarkeit im Sinn. Allerdings beziehen Menschen nur einen kleinen Teil aus dem Besuch dieser formalen Bildungseinrichtungen. Rund 70 bis 90 Prozent unseres Wissens eignen wir uns außerhalb ab - informell – ein Leben lang. Zertifikate und Leistungsdruck Formale Bildung ist klar geregelt: Schulen, Universitäten und berufliche Aus- und Weiterbildungen folgen einem festgelegten Lehrplan. Sie vermitteln Wissen systematisch, strukturiert und oft getrennt nach Fächern und Disziplinen. Es geht darum, verwertbare und vergleichbare Kompetenzen zu vermitteln und dies mit einem Zertifikat zu belegen. Auf die Probleme dieses Systems gehen wir an dieser Stelle nicht weiter ein. Auch bei non-formalen Bildungsangeboten wie Workshops, Kurse und Weiterbildungen steht oft die Verwertbarkeit des erworbenen Wissens im Vordergrund. Überall und jederzeit Deutlich vielfältiger und viel weniger greifbar ist das informelle Lernen. Es geschieht meist kontinuierlich, unbewusst und ohne festgelegte Struktur: durch Ausprobieren, beim Austausch mit Kollegen, durch Gespräche mit Freunden oder Nachbarn, in Sozialen Medien, beim Lesen, auf Reisen, im Museum, im Internet oder in der Freizeit. Es ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Diese Art der Wissensaneignung ist eng mit unserem Alltag verwoben. So eng, dass wir die Informationen oft auch gar nicht hinterfragen bzw. den Prozess reflektieren. Informelle Angebote haben ein enormes Potential, aber in Anbetracht von FakeNews, Desinformationskampagnen in sozialen Medien besteht hier eine große Gefahr. Bildung spielt im öffentlichen Diskurs nur selten eine Rolle und wenn es doch einmal dazu kommt, geht es um die schulische Bildung und um die letzten PISA- Ergebnisse. Eine Betrachtung der gesamten Bildungslandschaft findet quasi nie statt. Es fehlt demnach auch an (politischer) Anerkennung und finanzieller Unterstützung. Es entsteht darüber hinaus ein Spannungsfeld zwischen offenen Lernkulturen und kommerziellen Angeboten, was zu ungleichen Teilhabechancen führt. Ist der Zugang zu hochwertigen Angeboten begrenzt (z.B. aufgrund von Eintrittsgeldern, Öffnungszeiten oder anderen Hürden), bleiben lediglich frei verfügbare Quellen. Diese sind nicht immer schlecht, erfordern aber eine viel größere Kompetenz der Einordnung und Beurteilung hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes. Unser Beitrag Unsere Entdeckerpfade nutzen das Potential des öffentlichen Raumes als Lernort und bieten jederzeit freien, flexiblen und selbstbestimmten Zugang zu Wissen und hochwertigen Informationen - unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status. Quellen / weiterführende Literatur Wintersteiner, W.; Glettler, C.; Grobbauer, H.; Peterlini, H. K.; Rauch, F.; Steiner, R., 2023, Transformative Bildung - ein Weg zur Nachhaltigkeit? IN: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 49, 2023. Online: https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-49 Opaschowski, H. W., 2014, Bildung zwischen Raum und Zeit - In: Schneider, M. (Hrsg.); Pries, M. (Hrsg.): Bildungsräume in Bewegung. Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis: Bielefeld, Bertelsmann Wischmann, A., 2014, Was haben kommunale Bildungslandschaften mit Bildung zu tun? - In: Pädagogische Korrespondenz. Heft 49: Leverkusen, Budrich UniPress Becker, G., 2020, Bildung für nachhaltige Entwicklung in urbanen Bildungslandschaften: Osnabrück, NUSOVERLAG Maurer, B.; Rieckmann, M.; Schluchter, J.-R. (Hrsg.), 2024, Medien - Bildung - Nachhaltige Entwicklung. Inter- und transdisziplinäre Diskurse: Weinheim, Beltz Juventa Kolleck, N.; Büdel, M.; Nolting, J. (Hrsg.), 2022, Forschung zu kultureller Bildung in ländlichen Räumen. Methoden, Theorien und erste Befunde: Weinheim, Beltz Juventa Hessischer Volkshochschulverband e. V. (Hrsg.), 2016, Lernräume IN: Hessische Blätter für Volksbildung – 66. Jg. 2016 – Nr. 1: Bielefeld, W. Bertelsmann Verlag

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